SV Pfingstweide 1972 e.V. 0621-664192 sv-pfingstweide@web.de
Kontakt

1. Mannschaft

Tohuwabohu in Nachspielzeit

Spielbericht von Marek Schwöbel DIE RHEINPFALZ - Lokal Ludwigshafen

MSV-Torschütze Davide Farruggia (links) gegen Mittat Özcan. / QUELLE Foto: Ralf Moray

Zwischen dem MSV Ludwigshafen und der SV Pfingstweide kommt es zu einem höchst emotionalen B-Klasse-Spitzenderby. Und eine Serie geht an diesem Sonntag zu Ende.

Sonntagnachmittag, gefühlt ist es nur wenige Grade über null, dunkle Wolken ziehen sich über dem Ludwigshafener Stadtteil Mundenheim zusammen. Tolles Fußballwetter geht anders. Und dann ist da noch der Platz: Das Spitzenderby der B-Klasse Rhein-Pfalz Süd zwischen dem MSV Ludwigshafen und dem SV Pfingstweide steigt auf dem roten Hartplatz. Eine Begegnung wie gemacht für Fußballnostalgiker – rund 200 sind zumindest vor Ort.

Und schnell wird klar, dass sich die Gastgeber mit Maus und Mann dem Abwehrspiel widmen. Ihr Plan ist klar: Sie wollen die spielerisch guten Akteure aus dem Norden der Stadt nicht ins Spiel kommen lassen. Dennoch ist der Gast mit seinem ersten guten Abschluss erfolgreich: Turhan Murat hebt den Ball in den Strafraum, Maurice Mündörfer vollendet zum 0:1 (9.). Die Gastgeber schütteln sich kurz, erhalten dann aber eine Einladung: Als der SV Pfingstweide auf Abseits spekuliert, läuft Davide Farruggia durch und schiebt den Ball zum Jubel der Gastgeber ein (1:1, 15.).

Das Spiel der Gäste ist gefälliger, endet aber meist am Strafraum der Mundenheimer. Es fehlt der letzte klare Pass wie beim ersten Tor. Farruggia knallt freistehend das Spielgerät Vollspann über das Tor (30.). Er hätte nur einschieben müssen, was sein Trainer Berkan Celik lautstark und gestenreich an der Seitenlinie kommentiert. Dann darf sich der emotionale Übungsleiter freuen: Farruggia macht es besser, verwertet ein Zuspiel von Ioannis Babas zum 2:1 (39.). Die Euphorie beim Gastgeber steigt bis zur Pause weiter an.

„Wir hatten dann Chancen auf den Ausgleich, haben sie aber nicht verwertet“, stellt Pfingstweides Vorsitzender Yasin Altunöz später fest. Seine Mannschaft schafft es in Hälfte zwei kaum noch, gefährlich vor das Tor des MSV zu kommen. Dann der Schock: Tolga Tarakci bleibt nach einem Flugkopfball im Mittelfeld liegen, hält sich das Knie, muss von seinen Kollegen vom Platz getragen werden (67.).

Pfingstweide verliert im weiteren Spielverlauf immer mehr die Konzentration im Spielaufbau. Die Gäste laden mit ihrem schlechten Passspiel zum schnellen Umschalten ein. MSV-Akteur Sinan Bak überwindet nach einem Konter SV-Torhüter Patrick Schneider mit einem Heber zum 3:1 (84.). Aber das Spiel ist noch nicht entschieden: Mit einem Freistoß aus 16 Metern meldet sich der Gast in Person von Kapitän Hakan Cakmak zurück (3:2, 86.). Die Emotionen kochen hoch, es bildet sich kurz ein Rudel, Cakmak muss mit Rot vom Platz (90.+2.). Je ein Spieler jedes Teams verlässt ebenfalls mit einer Zeitstrafe das Spielfeld. Den Rest der Partie erleben sie am Spielfeldrand. Adellahi Minahna schließt den nächsten Konter erfolgreich ab (90.+2), wiederum Bak erhöht in der siebenminütigen Nachspielzeit auf 5:2 (90.+5).

Nach der Partie feiern die Gastgeber ausgelassen, während die Akteure des SV Pfingstweide mit hängenden Köpfen den Hartplatz verlassen. „Wir haben ihnen die erste Saisonniederlage zugefügt“, stellt MSV-Trainer Celik stolz fest. Und verweist auf die vielen Chancen seiner Mannschaft: „Wir hätte noch höher gewinnen können.“ Und fügt an, dass der MSV Ludwigshafen nun einen Punkt vor dem Konkurrenten auf Platz eins liege. Zumindest ein Team wird sich gern an diesen nostalgischen Nachmittag erinnern.